Im Zuge der Corona-Krise wurde in Deutschland von vielen unbemerkt die Prohibition eingeführt: Wer Sex verkauft, macht sich strafbar und wird mit Bußgeldern bis zu 5.000 Euro bestraft. Gleichzeitig haben viele Betroffene keine Alternative als weiter zu machen, denn sonst drohen Hunger und existenzielle Not, wie die Sozialwissenschaftlerin Katharina Sass erläutert: “Die meisten prostituierten Frauen (und andere) in Deutschland haben keinen Zugang zu Leistungen der sozialen Sicherung („Hartz IV“), Kurzarbeitergeld oder Gesundheitsversorgung.” Manuela Schon, Soziologin und Aktivistin gegen Gewalt an Frauen, ergänzt: “Viele sind nicht in Deutschland gemeldet und ihren Zuhältern schutzlos ausgeliefert. Oder sie sind gemeldet, haben aber keine sozialen Netzwerke außerhalb des Milieus, die sie zur Unterstützung aktivieren könnten.”

Daher fordert das Netzwerk LINKE für eine Welt ohne Prostitution:

“Ein sofortiges Handeln sowohl auf kommunaler Ebene, auf Landes- und Bundesebene ist erforderlich!”, erklärt Manuela Schon abschließend für das Netzwerk LINKE für eine Welt ohne Prostitution.

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