Datum / Zeit
15.12.2018
10:00 - 17:00
Veranstaltungsort
922m² in der Kirche St. Michael
Kölner Tagung: Wie weiter in der Prostitutionspolitik?
Am 15.12. organisieren DIE LINKE Köln und SPD Köln gemeinsam mit diversen MitveranstalterInnen eine dialog- und sachorientierte Tagung zur Prostitutionspolitik. Sie ist offen für alle Interessierte!
Datum: Samstag 15.12.2018, 10:00 bis 17:00 Uhr
Ort: 922m² in der Kirche St. Michael Brüsseler Platz 1, 50674 Köln. Ein Projekt initiiert vom Wiener Künstlerkollektiv „Die Wochenklausur“. Die Gruppe entwickelt alternative Nutzungsmöglichkeiten für die Kirche St. Michael und schafft so einen Raum für Begegnung am Brüsseler Platz.
Zur besseren Planung der Veranstaltung wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie sich unter folgendem Link anmelden würden: https://www.greenvelope.com/event/WieweiterinderProstitutionspolitik/rsvp Vielen Dank!
Programm:
10:00 Uhr – Begrüßung und kurze Einführung in den Tag
10:05 Uhr – Grußworte
– Angelika Link-Wilden (Sprecherin Die Linke/Kreisverband Köln)
– Jochen Ott (Parteivorsitzender SPD Köln)
10:15 Uhr – Einstiegsvorträge
– Mary Honeyball (Europaabgeordnete für die Labour Party, Berichterstatterin für den Honeyball Report): Unterschiedliche Prostitutionspolitiken in Europa. Dieser Vortrag wird auf Englisch gehalten. Eine Übersetzung wird in einer Flüsterecke angeboten.
– Lena Teschlade (AsF Köln): Prostitution in Köln. Ein kurzer Überblick.
11:15 Uhr – Kurze Erklärung zu den Diskussionstischen/Kaffeepause
11:45 Uhr – Diskussionstische zu den Themen: Runde 1 und 2
– Prostitution und soziale Ungleichheit oder was bedeutet eigentlich „freiwillig“ im Kontext von Prostitution? (Expertinnen: Lena Teschlade (AsF Köln), Huschke Mau (Prostitutionsaussteigerin, Netzwerk Ella).
– Neues Prostituiertenschutzgesetz: wer oder was soll hier geschützt werden? (ExpertInnen: Manu Schon (LINKE für eine Welt ohne Prostitution) und Astrid Gabb (Madonna e.V.)
– Was brauchen wir, um die Situation von Betroffenen konkret zu verbessern? Praxisbeispiele aus zwei Beratungsstellen in Köln und Bonn (Expertinnen: Réné Pieper von Sozialdienst Katholischer Frauen (größte Fachberatungsstelle in Köln), Gianna Rodriguez (SOLWODI Fachberatungsstelle in Bonn))
– Was wissen wir eigentlich über die Freier? (ExpertInnen: Dr. Inge Kleine (kofra e.V., München) und Dr. Udo Gehrheim (Soziologe)
– Nordisches Modell oder liberales Modell – wohin wollen wir? (ExpertInnen: Dr. Katharina Sass (Soziologin), und Sascha H. Wagner (Landesgeschäftsführer LINKE NRW, angefragt).
An den Diskussionstischen wird mit jeweils zwei Expertinnen diskutiert. Die ExpertInnen machen maximal fünfminütige Inputs vor der Diskussion. Nach 30 Minuten können die Besucher den Tisch wechseln. Es gibt insgesamt fünf Diskussionsphasen.
12:45 Uhr – Lunchpause mit Imbiss
13:45 Uhr – Diskussionstische (siehe oben) zu den Themen: Runde 3, 4 und 5
15:15 Uhr – Kaffeepause
15:45 Uhr – Abschlussdiskussion: Wie weiter in der Prostitutionspolitik?
Was brauchen wir konkret (auch in Köln vor Ort), um die Situation von Prostituierten zu verbessern? Welche Ziele sollten wir gesamtgesellschaftlich und langfristig im Hinblick auf Prostitution anstreben? PodiumsteilnehmerInnen: Huschke Mau (Prostitutionsaussteigerin, Netzwerk Ella), Lena Teschlade (AsF Köln), Astrid Gabb (Madonna e.V.), Réné Pieper (Sozialdienst Katholischer Frauen), Moderation: Angelika Link-Wilden (Sprecherin DIE LINKE Köln)
17:00 Uhr – Abschluss / Ende der Veranstaltung
Hintergründe zur Veranstaltung:
Das Thema Prostitution wird in Deutschland – auch in Köln – kontrovers diskutiert. Viele sind sich einig, dass die Liberalisierung von 2002 nicht die erhofften Ergebnisse gebracht hat. 2016 wurde das so genannte Prostituiertenschutzgesetz eingeführt und das Gesetz zu Menschenhandel geändert. Es wurden strengere Auflagen für Bordellbetreiber, eine Anmelde- und Beratungspflicht für Prostituierte sowie eine Kondompflicht und Strafen für Sexkäufer von Zwangsprostituierten eingeführt. Diese neuen Regelungen und ihre Umsetzung sind vielerorts noch nicht ganz klar und umstritten.
Darüber hinaus geht die Grundsatzdiskussion weiter. Sollte Deutschland weiter auf dem Pfad der Liberalisierung gehen, Prostitution als „Sexarbeit“ wie ein Gewerbe regulieren und nur gegen so genannte „Zwangsprostitution“ vorgehen? Oder sollte man sich stattdessen an Ländern wie Schweden, Norwegen und Frankreich orientieren? Im dortigen „nordischen Modell“ ist Profit aus der Prostitution anderer, also auch Bordellbetrieb, verboten und machen sich alle Freier als sexuelle Gewalttäter strafbar. Prostituierte werden hingegen nicht kriminalisiert, auch Anmeldepflichten gibt es keine.
In Köln möchten wir nun alle Akteure, die sich für das Thema interessieren, zu einem Austausch einladen. Einerseits möchten wir den Blick über den Tellerrand richten und die grundsätzliche Diskussion darüber, wie man mit Prostitution gesellschaftlich und politisch umgehen sollte, weiterführen. Andererseits möchten wir auch diskutieren, was in Köln konkret getan werden kann, um die Situation von Prostituierten zu verbessern.
HauptveranstalterInnen: Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) Köln, Kreisverband der LINKEN Köln, SPD Köln MitveranstalterInnen: Roter Salon (feministisches Forum der Jusos), Netzwerk LINKE für eine Welt ohne Prostitution und Linksjugend Solid Köln. Mit der Unterstützung von 922m².
Facebook-Event: https://www.facebook.com/events/280373289338771/