Der Aufruf „LINKE für eine Welt ohne Prostitution“ hat eine gemeinsame Gegenrede von Matthias W. Birkwald, Anna Conrads, Ulla Jelpke, Marc Mulia, Jasper Prigge, Sascha H. Wagner, Kathrin Vogler und Hubertus Zdebel auf den Plan gerufen. Der Beitrag ist dankenswert, weil er hilft, die Auseinandersetzung in der LINKEN zu präzisieren.
Einige UnterzeichnerInnen unseres Aufrufs haben darauf gemeinsam geantwortet, indem sie Zwölf Mythen über Prostitution und Sexkaufverbot auf den Punkt bringen, festgemacht an Zitaten aus der „Gegenrede“. Eine weitere Reaktion kommt von Paul Oehlke: „Irrungen und Wirrungen im linken Prostitutionsdiskurs“. Wer den Aufruf und diese Diskussionsbeiträge kennt, ist schon ganz gut informiert über den innerparteilichen Diskussionsbedarf zum Thema.


Weitere Artikel zum Thema aus dem Kreis der ErstunterzeichnerInnen des Aufrufs:

Paul Oehlke:
Kontroversen um den „Mythos Prostitution“. Eine aktuelle Debatte
(Forum Wissenschaft Nr. 3 September 2018, 35. Jahrgang, 45-48)

Özlem Demirel, Sylvia Gabelmann, Ralf Michalowsky und Katharina Sass: Prostitution – Hindernis auf dem Weg zu sozialer und sexueller Emanzipation

Manuela Schon:
Linke Feminist_innen in der Sackgasse?

Thesenpapier:
Neue Prostitutionsgesetzgebung –wie weiter?


Weitere prostitutionskritische Positionen in der LINKEN:

LISA NRW: Prostitution – ultimative Norm entfremdeter Sexualität im neoliberalen Kapitalismus

Linksjugend Rheinland-Pfalz: Gegen Prostitution und Ausbeutung – Für Prostituierte und ihre Gewerkschaften

LISA Wiesbaden: Frauen sind keine Ware – Sexkaufverbot jetzt!


LINKE gegen Prostitution kritisiert prostitutionsfreundliche Veröffentlichung aus der LINKEN Bundestagsfraktion 

Mit einem offenen Brief hat das Netzwerk „LINKE gegen Prostitution“ auf die Broschüre aus dem Büro Cornelia Möhring (http://www.cornelia-moehring.de/wp-content/uploads/2016/01/160212-Prostituiertenschutzgesetz.pdf reagiert. Die Broschüre ignoriere die sehr wohl wahrnehmbare und kontroverse Diskussion zum Thema Prostitution, die in der Partei DIE LINKE inzwischen geführt werde. Der Vorteil der MandatsträgerInnen, über die Mittel für solche Materialien zu verfügen, werde ausgespielt, um Meinungshoheit in der Partei zu gewinnen. Dagegen protestiert das Netzwerk und fordert eine solidarische Auseinandersetzung, die die vorhandenen Differenzen respektiert.

Zum Hintergrund: Die Partei DIE LINKE hat zum Thema Prostitution nie einen grundsätzlichen Beschluss gefasst. Auch das Grundsatzprogramm äußert sich nicht dazu, merkwürdig genug. Dennoch vermitteln etliche LINKE Bundestagsabgeordnete in der Öffentlichkeit beharrlich den Eindruck, DIE LINKE sei eine Partei, die für Prostitution eintritt. Das ist gelinde gesagt ungewöhnlich, denn in der LINKEN geht eigentlich Partei vor Fraktion (so zumindest das allgemein geteilte Wunschbild).

Wortlaut des offenen Briefes…


Videodokumentation zur

Internationalen Diskussionsveranstaltung des KV Köln zum nordischen Sexkaufverbot am 30.5.2015

Mit:

  • Marthe Hammer, Parteivorstand und frauenpolitische Sprecherin der Sozialistischen Linken Norwegen
  • Agnete Strøm, internationale Sprecherin der Frauenfront, Norwegen
  • Fiona Broadfoot, Prostitutionsüberlebende und Aktivistin bei SPACE International (England)
  • Ulla Jelpke, MdB DIELINKE

Der dokumentierte Videoausschnitt läuft 70 Minuten und hier geht es los (teilweise in Englisch).

Die Beiträge von Marthe Hammer und Agnete Strøm wurden hinterher ins Deutsche übersetzt und sind hier nachzulesen.


Befragung der KandidatInnen zum Parteivorstand zu ihrer Haltung zu Prostitution

Anlässlich des Bundesparteitages der LINKEN am 28./29.5.17 hat das Netzwerk LINKE für eine Welt ohne Prostitution die KandidatInnen zum Parteivorstand angeschrieben und zu ihrer Haltung zu Prostitution befragt. Leider haben nicht alle KandidatInnen geantwortet. Manche haben wir auch nicht erreicht. Die Antworten finden sich hier.


Internationale Stimmen:

European Women’s Lobby: 18 Mythen über Prostitution

Laura Fitzgerald: Eine sozialistische Perspektive auf die Sexindustrie und Prostitution


Gastbeitrag von Anja Röhl:

Zum Problem Sexkauf